Gegenhegemoniales Erinnern

Vom NSU über Halle bis Hanau

Gegenhegemoniales Erinnern

Sonntag, 29. Mai 2022

16 Uhr

Dampfgebläsehaus

Foto: Onur Suzan Nobrega / Credit: Ahmed Mohammed

Zehn Jahre, nachdem die Verantwortung des NSU-Komplexes für mindestens zehn Morde in Deutschland öffentlich bekannt wurde, zwei Jahre nachdem in Kassel und Halle drei Menschen durch die Gewalt rechter Terroristen starben und nachdem 2020 ein Mann in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordete, widmet sich dieser Workshop den aktuellen Kämpfen um Erinnerung. Diese lassen sich als gelebte Geschichten wiederfinden, die in den gesellschaftlichen Forderungen um ein aktuelles Verständnis von Gedenkkultur an Bedeutung gewonnen haben. In dem Workshop geht es um eine gemeinsame Spurensuche zur Entwicklung eines multidirektionalen, antirassistischen, dekolonialen und feministischen Archivs der Erinnerungen.

Dr. Onur Suzan Nobrega arbeitet im Institut für Soziologie mit den Schwerpunkten Kultur und Migration sowie Frauen- und Geschlechterforschung (Goethe-Universität Frankfurt am Main). Sie ist Vorstandsmitglied der Fachgesellschaft DeKolonial. Zu-letzt erschien der von ihr gemeinsam mit Matthias Quent und Jonas Zipf herausgegebene Sammelband "Rassismus.Macht.Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau. Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors“.

Gefördert von "Farbe bekennen, Demokratie leben“ und Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn (EvH RWL).

Das Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn ist ein gemeinsames Verbundprojekt der Evangelischen Hochschule (EvH RWL, Bochum) und der Katholischen Hochschule (katho NRW),welches seit 2018 im Rahmen der Bund-Länder-Initiative "Innovative Hochschule" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Ziele von s_inn

Zeil ist es den wechselseitigen Wissens- und Ideenaustausch zwischen Hochschu-le und Gesellschaft auszubauen. Die Abkürzung "s_inn" steht für "soziale Innovati-on": Dabei sollen Veränderungen unterstützt werden, durch die sich die gesell-schaftliche Teilhabe von Menschen verbessert, die von Ausgrenzung und Diskrimi-nierung bedroht sind.

Themen von s_inn

In der Arbeit geht es etwa um die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung oder von wohnungslosen Menschen. Ein wichtiges Thema ist zudem die Teilhabe von Menschen mit Flucht- bzw. Migrationsgeschichte. Hierbei werden rassistische Diskurse sowie mögliche Gegenstrategien in den Blick genommen.

Arbeitsweise von s_inn

Das Team von s_inn führt u.a. Themenreihen durch, erprobt innovative Lösungsan-sätze in Pilotprojekten und begleitet Veränderungsprozesse. Dabei sollen Inhalte und Inhalte gemeinsam mit den beteiligten Akteur:innen entwickelt werden. Hierzu gehören Partner aus dem Sozial- und Gesundheitswesen oder der Kommune so-wie Bürger:innen, die sich bereits aktiv engagieren – oder sich ‚einfach‘ für die Themen von s_inn interessieren.

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Ten years after the responsibility of the NSU complex for at least ten murders in Germany became published two years after in Kassel and Hall three people died from the violence of right-wing terrorists and after In 2020 a man in Hanau murdered nine people for racist motives, this workshop is dedicated to the current struggles over memory. These can be as lived stories, which are reflected in the social demands an up-to-date understanding of commemorative culture have gained importance. In which the workshop is about a joint search for clues to develop a multidirectional, anti-racist, decolonial and feminist archive of memories.

Dr Onur Suzan Nobrega works at the Institute for Sociology with a focus on Culture and Migration as well as Women's and Gender Studies (Goethe University Frankfurt am Main). She is a board member of the specialist society DeKolonial. Most recently, the anthology she edited together with Matthias Quent and Jonas Zipf "Rassismus.Macht.Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau. Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors”.

Funded by "Farbe bekennen, Demokratie leben" and Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn (EvH RWL).

The Social Innovation Transfer Network (s_inn) is a joint project of Evangelical University and the Catholic University in Bochum, which has been funded by the Federal Ministry of Education and Research since 2018 as part of the federal and state initiative "Innovative Hochschule".

Goals of s_inn

The goal is the mutual exchange of knowledge and ideas between universities and expand society. The abbreviation "s_inn" stands for "social innovation": The aim is to support changes that will change the societal improving the participation of people who are threatened by exclusion and discrimination.

Themes by s_inn

The work is about the living situation of people with disabilities or by homeless people. Participation is also an important issue of people with a history of refuge or migration. Here, racist discourses and possible counter-strategies are considered.

How s_inn works

The s_inn team carries out series of topics, tests innovative solutions in pilot projects and accompanies change processes. Content is developed together with the actors involved. This includes partners from the social and health services or the municipality as well as citizens who are already actively involved - or 'simply' for the topics of s_sinn are interested.
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